„Der größte Antrieb für Innovation sind starke Gefühle“

23.11.23, 10:59
Nina Louis

Caritasdirektor Henric Peeters wurde am vergangenen Freitag feierlich verabschiedet. Zum neuen Jahr wird er von Düsseldorf nach Freiburg wechseln. 

Henric Peeters ist am vergangenen Freitag aus dem Vorstand des Caritasverbandes Düsseldorf verabschiedet worden. Zum 1. Januar 2024 wechselt er in den Vorstand des Caritasverbandes für die Erzdiözese Freiburg (DiCV Freiburg). Die Verabschiedung fand im Rahmen eines Gottesdienstes in der Basilika St. Lambertus und anschließendem Empfang im Lambertussaal statt. 

Seit dem 1. Januar 2017, also fast sieben Jahre lang, hatte Henric Peeters als Vorstandsvorsitzender die Geschicke des Caritasverbandes Düsseldorf geleitet – zuletzt gemeinsam mit Anna Gockel-Gerber als Finanzvorstand und stellvertretender Vorstandsvorsitzenden. In dieser Zeit hat der Vorstand für den Verband, seine Mitarbeiter:innen und vor allem für diejenigen Menschen in Düsseldorf, die Beratung und Hilfe benötigen, viel bewegt. Pfarrer Frank Heidkamp, Vorsitzender des Caritasrats der Stadt Düsseldorf, dankte Peeters für die geleistete Arbeit und hob unter anderem sein Engagement für die Belange geflüchteter Menschen hervor – etwa das Zurverfügungstellen des Klara-Gase-Hauses als Wohnunterkunft direkt zu Beginn des Ukraine-Krieges, aber auch diverse Hilfsaktionen für die Menschen im Kriegsgebiet. „Für die Zukunft wünsche ich Herrn Peeters von Herzen alles Gute und weiterhin viel Erfolg bei seinen künftigen Aufgaben“, so Pfarrer Heidkamp. Bürgermeister Josef Hinkel betonte in seiner Laudatio: „Du siehst die Not und packst an, und dabei ist es dir egal, ob alt oder jung, arm oder reich und von welcher Nation die Menschen sind.“ Was Peeters Engagement für die Betroffenen in der Ukraine bedeutete – wie wichtig und wirkungsvoll es war – verdeutlichte ein Video, das die Zuschauer:innen zutiefst bewegte: Menschen aus der Ukraine bedankten sich darin auf sehr persönliche, ergreifende Weise bei Peeters und dem Caritasverband Düsseldorf für die vielen gelieferten Hilfsgüter und die gesammelten Spenden, die dabei halfen, die große Not der Binnen-Geflüchteten in Düsseldorfs Partnerstadt Czernowitz ein Stückweit zu lindern.  

„Er hat die Dinge immer sehr kompetent vorangebracht“ 

Pastor Michael Schmidt, seit Jahresbeginn aktueller Sprecher der liga Wohlfahrt Düsseldorf, dankte Peeters für seinen „Einsatz als liga-Sprecher in einer besonders herausfordernden Zeit“. Peeters und Anna Gockel-Gerber hätten „den guten Zusammenhalt und das Miteinander der sechs liga-Wohlfahrtsverbände sehr positiv geprägt. „So haben wir auch in der Coronapandemie gemeinsam unter Beweis gestellt: Die liga kann Krisen bewältigen!“ Schmidt betonte, er habe Peeters als „treibende Persönlichkeit kennen gelernt“, er habe „die Dinge immer sehr kompetent vorangebracht.“ 

Peeters selbst hob hervor, seine Entscheidung sei ganz klar eine für Freiburg – nicht gegen Düsseldorf. Der Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg ist der älteste durchgängig existierende – und der nach Köln zweitgrößte – Diözesanverband in Deutschland. „Ich erhoffe mir dort neue Perspektiven und Gestaltungsräume, wobei ich meine Erfahrungen aus dem Ortsverband Düsseldorf gerne mitnehme und sie im Sinne einer menschennahen, praxisorientierten und konkreten Caritas einbringen will“, so Peeters. Aus seiner Düsseldorfer Zeit hob er einige Schlaglichter seiner Arbeit hervor, die ihm besonders am Herzen lagen, darunter das Bauen neuer Pflegeheime und die Mitarbeitergewinnung, deren Relevanz er frühzeitig erkannt und erfolgreich vorangebracht habe. „Der stärkste Anreiz für Innovation“, konstatierte er abschließend, sind nicht Strategie und Taktik, sondern sehr starke Gefühle.“