Düsseldorf rechnet mit Geflüchteten. Der Caritasverband Düsseldorf bereitet sich vor - Flüchtlingsunterkunft in Wersten wird umgebaut

01.03.22, 17:40
Stephanie Agethen

Die Bilder der vergangenen Tage aus der Ukraine sind erschreckend. Die Menschen haben begonnen, sich in Sicherheit zu bringen. Sie bangen um ihr Leben. „Ein Krieg mitten in Europa versetzt uns in Schrecken. Dem Schrecken müssen wir die Solidarität mit den Menschen, deren Leben bedroht und deren Existenz zerstört wird, entgegensetzen“, sagt Caritasdirektor Henric Peeters. Noch sind die Flüchtlingsströme in Richtung Mittel- und Westeuropa unübersichtlich, doch es ist damit zu rechnen, dass in kurzer Zeit die ersten ukrainischen Flüchtlinge auch in Düsseldorf ankommen, untergebracht und versorgt werden müssen. „Wir bereiten uns seit Ende letzter Woche darauf vor und sind jetzt auf Stand-by“, kann Henric Peeters für den Caritasverband Düsseldorf vermelden. „Nicht nur mit Appellen, sondern auch mit Taten“. 

In Abstimmung mit der Stadt Düsseldorf hat der Caritasverband Düsseldorf das ehemalige bis Januar dieses Jahres als Altenzentrum genutzte Klara-Gase-Haus in Wersten in nur wenigen Tagen zu einer Unterkunft für geflüchtete Menschen hergerichtet. „Das war nur möglich, weil viele Caritas-Mitarbeitende bei der Ertüchtigung der Räume mitgeholfen haben, ohne dabei auf die Uhr zuschauen“, betont Henric Peeters. „Dafür sind wir als Vorstand sehr dankbar“. Im ehemaligen Klara-Gase-Haus können bis zu 80 Menschen untergebracht werden. „Wir wissen nicht, wer kommt“, berichtet Henric Peeters. „Daher sind auf vieles vorbereitet. Insbesondere aber auf die Aufnahme von Frauen und Kindern“. Was fehlt kann schnell über das nahegelegene Kaufhaus Wertvoll der Caritas beschafft werden. Um den Kontakt mit den Angehörigen nicht zu verlieren, wurde die WLAN-Ausstattung des Hauses erweitert. Die Essensversorgung erfolgt zunächst durch die Küchen der Caritas, die Sozialberatung durch die Mitarbeitenden des Migration- und Integrationsdienstes der Caritas.

 

„Mich berührt das Leid der Menschen in der Ukraine, aber auch die große Solidarität unser Mitarbeitenden und vieler Düsseldorfer, die uns spontan ihre Hilfe und Unterstützung zugesagt haben“, sagt der Düsseldorfer Caritasdirektor nachdenklich. „Das macht Mut und gibt Hoffnung“.