Köln/Düsseldorf. „Der Klimafußabdruck der einkommensstärkeren Haushalte übersteigt den der ärmeren um das Fünfzehnfache“, so der Kölner Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel bei der Vorstellung der Caritas-Kampagne „Für Klimaschutz, der allen nutzt“ im Düsseldorfer Sozialkaufhaus „Wertvoll“. Es sei deshalb „sozial ungerecht“, wenn ausgerechnet diejenigen von Subventionen der Politik am meisten profitierten, die das Klima am meisten belasteten.
Hensel nannte Beispiele: Während Subventionen wie eine Spritpreisbremse für überwiegend Besserverdienende geschaffen wurden, bleiben Forderungen nach einer Busticketbremse oder einer Mietbremse nach energetischer Sanierung aus. Das verschärfe die ökologische Klimakrise und die soziale Exklusion, so Hensel. Beides greift die Caritas-Kampagne auf, in deren Mittelpunkt die fiktive Jenny steht. Sie repräsentiert all jene, die von einem konsequent umgesetzten Klimaschutz sofort profitieren würden.
Wie sich Klimaschutz und Soziales verbinden lassen, zeigen zahlreiche Projekte der Caritas – angefangen vom Stromsparcheck an bundesweit 150 Standorten bis hin zu 150 Sozialkaufhäusern, davon allein 23 im Erzbistum Köln. Diese geben nicht nur aufbereitete Kleidung, Gebrauchsgegenstände und Möbel in die Kreislaufwirtschaft zurück, sondern beschäftigen und qualifizieren zudem langzeitarbeitslose Menschen und wirken entschieden an vielen der 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen mit. „Die gemeinnützigen caritativen Beschäftigungsbetriebe leisten Beachtliches. Dies muss sich in klaren rechtlichen Rahmenbedingungen im Sozialgesetzbuch, in der Abgabenordnung und im gleichen Zugang zu allen Förderprogrammen des Bundes und der Länder wie für gewinnorientierte privatgewerbliche Betriebe wiederfinden“, sagte Hensel.